Verbundvorhaben EnOB: TMon
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03EN1068A Teilvorhaben: Wirtschaftliche Evaluation und Bewertung
Projektbeschreibung
Die Qualität von Gebäuden, insbesondere die immer komplexer werdenden Funktionen der gebäudetechnischen Anlagen, entspricht heute leider oft nicht den Erwartungen von Bauherren und Nutzern. In den letzten Jahren sind deshalb einige neue Methoden und Leistungsbilder für das Qualitätsmanagement für Gebäude entstanden, z.B. die VDI Richtlinien 6039 zum Inbetriebnahmemanagement und die VDI 6041 zum Technischen Monitoring. Die Zertifizierungssysteme der DGNB und des BNB fordern ebenfalls entsprechende Maßnahmen. Der AMEV hat hierzu in 2020 die Empfehlung 158 „Technisches Monitoring“ herausgebracht / überarbeitet.
Zahlreiche Forschungsprojekte und Studien haben in den letzten Jahren gezeigt, dass es grundsätzlich möglich ist, hocheffiziente und komfortgerechte Gebäude auch mit komplexen funktionalen Anforderungen zu bauen. Gleichzeitig wurde aber auch festgestellt, dass Gebäude im Betrieb häufig erheblich hinter den Planungszielen der Bauherren bleiben. Seit 2017 wird nun vermehrt das Technische Monitoring (TMon) und Inbetriebnahmemanagement als eigenständige Dienstleistungen oder als Teil von Zertifizierungen eingesetzt, um diesen Qualitätsdefiziten entgegenzutreten.
Das Projekt „TMon“ soll die Einführung und Umsetzung des Leistungsbildes „Technisches Monitoring“ und angrenzender Qualitätsmanagementleistungen wie Inbetriebnahmemanagement technisch-wirtschaftlich und organisationspsychologisch evaluieren. Im Forschungsprojekt werden dazu 100 Projekte aus ganz Deutschland untersucht und bewertet.
Als Ergebnis soll eine umfassend Bewertung des technisch-wirtschaftlichen Erfolgs des Technischen Monitorings vorliegen. Im Mittelpunkt sollen Aussagen zu Effektivität, Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz sowie zur Skalierbarkeit stehen. Darüber hinaus werden Ansätze entwickelt, um die Leistungen auf Basis der Praxiserfahrungen weiter zu verbessern.
Die Querauswertung soll dabei ein weites Spektrum an Gebäuden, Betreibern und auch Dienstleistern von öffentlichen Gebäuden bis zur privaten Bauwirtschaft abdecken. Dabei sollten unter anderem folgende Fragen beantwortet werden:
· Welche Leistungen werden in der Praxis im Detail angeboten?
· Wie werden die Leistungen umgesetzt (Methoden, Werkzeuge etc.)?
· Wie, wo und in welcher Form muss das Monitoring passend in die üblichen Planungsprozesse integriert bzw. zu ihnen abgegrenzt werden?
· Tragen die Leistungen erfolgreich zur Verbesserung der Gebäudeperformance bei?
· Welche Qualitätsdefizite werden in Gebäuden identifiziert? Wurden sie abgestellt?
· Sind die Leistungen wirtschaftlich?
· Welche Hemmnisse und Motivationen bestehen bei der Umsetzung?
Durch die Beantwortung dieser Fragen soll festgestellt werden, welchen Mehrwert die Leistungen bringen und wie sie ggf. weiter optimiert werden können, um die Qualität der Gebäude zu verbessern.
Dr.-Ing. Stefan Plesser, Franziska Bockelmann, Dr.-Ing. Mani Zargari