Ziel des Vorhabens "fertighauscity5+" ist es, bautypologisch und bautechnisch Varianten mehrgeschossiger Wohnbauten in Holzbauweise mit bis zu 5 Geschossen für den innerstädtischen Bereich zu entwickeln. Die Varianten werden so angelegt, dass unterschiedliche Nutzergruppen partizipatorisch über den Planer und Hersteller in die Bauprojekte integriert werden. Die Typologien werden unter der Prämisse der Wirtschaftlichkeit, der Energieeffizienz und eines möglichst hohen Vorfertigungsgrades entwickelt. In einem weiteren Schritt werden die Varianten architektonisch, baukonstruktiv, brandschutztechnisch und energetisch verglichen und bewertet. Als Ergebnis entsteht ein vergleichender Maßnahmenkatalog mit Detailbetrachtungen unterschiedlicher Systeme mit Handlungsanweisungen für die bauliche Umsetzung.
Der Fokus liegt auf Holzbausystemen, die im Bezug auf Vorfertigung, Bauzeit und eine flexible Produktion erhebliche Potentiale bieten. Speziell im mehrgeschossigen Bauen können diese von großem Vorteil sein. Obwohl die rechtlichen Grundlagen für solche Bauweisen mit der neuen Musterbauordnung und der Muster-Holzbaurichtlinie geschaffen sind, existiert auf diesem Gebiet bei Bauherrn, Planern und ausführenden Firmen weiterhin ein gewisser Vorbehalt und eine Unsicherheit gegenüber der tatsächlichen Anwendung. Gründe dafür sind unter anderen fehlende Konzepte in der technischen Umsetzung der rechtlichen Anforderungen.
Für die Entwicklung und umfassende Beurteilung von mehrgeschossigen Wohnungsbauten in Holzbauweise wurde ein Projektteam mit unterschiedlichen Kompetenzbereichen zusammengestellt. Neben dem IGS, verantwortlich für die Entwicklung von Klimakonzepten, den bauphysikalischen Wärmeschutz, Dimensionierung, Auslegung und Vorfertigungsgrad der Gebäudetechnik, Verwendung regenerativer Energien und die Betrachtung der Energieeffizienz entlang des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes, erarbeiten vier weitere Partner folgende Aspekte des Projekts:
Architektur und Typenentwicklung (IIKE)
Brandschutz (iBMB)
Baukonstruktion Fertigungstechnologie (O. Lux)
Partizipatorische Planung und Gesellschaftsmodelle (BWK)
Das Projekt ist als Folgeprojekt zu dem laufenden Vorhaben "Vom industrialisierten Einfamilienhausbau zum verdichteten Wohnungsbau" konzipiert und konkretisiert mit der Typenentwicklung die Erkenntnisse für die praktische Umsetzung.
Aufgrund des starken Interesses von Seiten Bauherrenschaft in Form von Genossenschaften und Bauherrengemeinschaften ist die Umsetzung eines Pilotprojektes in Aussicht gestellt. An diesem Projekt sollen nach Abschluss der Arbeit die Erkenntnisse mit den Verbundpartnern exemplarisch umgesetzt werden. Das Pilotprojekt soll nach Möglichkeit von einem langfristigen Monitoring Programm auf technischer und gesellschaftlicher Ebene begleitet werden.