Für Produkte ist es üblich, nach einer Entwicklungsphase Prototypen zu bauen und diese unter Praxisbedingungen zu testen. Was bei Autos und Haushaltsgeräten Realität ist und eine vergleichsweise hohe Betriebssicherheit gewährleistet, ist bei Gebäuden unmöglich. Die Kosten für Prototypen wären zu hoch und eine realitätsnahe Erprobung einschließlich Betreiber und "echter" Nutzung ist gar nicht darstellbar.
Der Ausfall dieser die Qualität sichernden Phase ist umso bedeutsamer, als jedes Gebäude in weiten Teilen ein Einzelstück ist, an einem einmaligen Standort, mit einem Planungsteam, das oft nur für dieses eine Projekt zusammenarbeitet, und das mit einer individuellen Konzeption entwickelt wird.
Berichterstattung und Dokumentation zu innovativen Bürogebäuden enden meist mit der Fertigstellung, so dass anschließend kaum gesicherte Kenntnisse über die tatsächliche Performance der Gebäude im Vollbetrieb und damit während des größten Teils des Lebenszyklus' vorliegen.
Das Forschungsprojekt "EVA - Evaluierung von Energiekonzepten" soll dazu beitragen, dieses Defizit zu beheben. Die Bearbeitung des Projekts wurde Anfang 2004 mit Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie begonnen und Ende 2007 abgeschlossen. Der Bericht enthält Ergebnisse zu Energieeffizienz, Nutzerkomfort und Betriebserfahrungen aus 19 aktuellen Bürogebäuden.