1. Zielsetzung, Hintergrund
Plus-Energie-Gebäude zeichnen sich dadurch aus, dass sie mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen. Sie sind damit ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Energiewende und Klimaneutralität. Bisher haben sie sich noch nicht als Baustandard etabliert, da oftmals nur zusätzliche Kosten bei der Erstellung gesehen werden und nicht die langfristigen Vorteile.
Die Arbeit wird im Rahmen des EU-Forschungsprojekts „Cultural-E“ erstellt, in dem replizierbare Gebäudekonzepte für Plus-Energie-Mehrfamilienhäuser entwickelt werden und eine umfassende Optimierung des Kosten- / Nutzen-Verhältnisses durchgeführt wird. Dabei sind auch vier Unternehmen beteiligt, die neue Produkte zur einfachen Umsetzung der Gebäudekonzepte entwickeln, unter anderem ein Unternehmen aus dem Bereich Monitoring und Cloud-Dienste. In vier Ländern werden aktuell mit weiteren Partnern je ein Demo-Projekt mit angepasstem Gebäudekonzept geplant und gebaut.
In der Masterarbeit sollen vorhandene Geschäftsmodelle erweitert und neue Modelle für die Vermarktung von Plus-Energie-Gebäuden entwickelt werden. Dabei ist entscheidend, dass der bisherige Fokus der Unternehmen auf die neuen Funktionen und Möglichkeiten die Plus-Energie-Gebäude mit ihren neuen Technologien bieten, erweitert wird. Zum Beispiel sind Vermietungsmodelle, die Wärme und Strom beinhalten möglich oder die lokale Vermarktung von PV-Strom, Dienstleistungen im Gebäudebetrieb und der Hausverwaltung. Genauso sind Services für den Nutzer über eine App möglich, wie etwa ein Feedback zum Energieverbrauch, Infos wann Haushaltsgeräte mit eigenem PV-Strom betrieben werden können, über freie Ladesäulen oder eine vorhandene Packstation. Hierzu sind weitere kreative Ideen willkommen.
2. Bearbeitung
Im ersten Schritt sollen die zusätzlichen Möglichkeiten und Dienstleistungen recherchiert, gesammelt, strukturiert und der Mehrwert für die Gebäudeersteller, Vermieter, Betreiber und Nutzer ausgearbeitet werden. Dabei sollen auch regulatorische Hindernisse identifiziert und Fördermaßnahmen berücksichtigt werden, die in den vier Ländern der Demo-Projekte unterschiedlich sind. Als effektive und übersichtliche Möglichkeiten zur Darstellung eignen sich dazu Methoden, wie z. B. der Value-Proposition-Canvas, der BMC (business model canvas) oder andere.
Im zweiten Schritt sollen die neuen Ideen auf unterschiedliche Unternehmen im Bereich Geschosswohnungsbau zugeschnitten werden:
Das Ergebnis der Arbeit soll ein Leitfaden für Geschäftsmodelle der oben genannten Unternehmen zur Vermarktung von Plus-Energie-Gebäuden sein. Auf Grund der vielen Themen und Akteure, die hier eine Rolle spielen, wird für die gezielte Vermarktung eine abgestimmte Zusammenarbeit unterschiedlicher Unternehmen nötig sein, deren Geschäftsmodelle zielgerichtet aufeinander abgestimmt werden müssen. Exemplarisch sollen die Geschäftsmodelle der vier Demo-Projekt-Partner angepasst und mit Leistungen entsprechender Partnerunternehmen kombiniert werden.
3. Vorarbeiten
Eine gute Hilfestellung ist eine weitläufige Zusammenstellung von Geschäftsmodellen, die in einem vorangegangenen EU-Projekt im Zusammenhang mit Nahezu-Null-Energie-Gebäuden ausgearbeitet wurde. Selbstverständlich sind Vorarbeiten der Demo- und Technologiepartner des EU-Projekts vorhanden und ein gezielter Informationsaustausch mit ihnen geplant.
4. Zeitplan
Die Arbeit erfordert einen Umfang von ca. drei bis sechs Monaten Vollzeit. Es ist zeitweise die Anwesenheit beim siz energieplus erforderlich, um eine enge Abstimmung zu ermöglichen. Weitere Voraussetzung sind englische Sprachkenntnisse für die Komunikation mit den internationalen Partnern.
Die Bearbeitung soll so bald wie möglich beginnen.
5. Betreuung
Seitens siz energieplus:
Dr. Hermann Leis
Steinbeis-Innovationszentrum energieplus
Gropiusplatz 10, 70563 Stuttgart
Tel.: +49 711 99007-94
E-Mail: hermann.leis@siz-energieplus.de