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Sanierung BS4

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Sanierung des Bürohochhauses BS4 der TU Braunschweig

Projektbeschreibung

Das Projekt besteht aus zwei aufeinander aufbauenden Vorhaben für das dreizehnstöckige Bürohochhaus "BS4", dass 1975/76 auf dem innerstädtischen Campus der Technischen Universität Braunschweig errichtet wurde. Das Bürogebäude kann die heutigen Anforderungen der Nutzer in funktioneller, konstruktiver und technischer Hinsicht nicht mehr erfüllen.
Der thermische Komfort in den Büros (sommerliche Überhitzung, Zugerscheinungen) wird durch die nicht regen- und luftdichte Gebäudehülle eingeschränkt, große Raumtiefen sind die Ursache für eine mangelnde Tageslichtversorgung. Der Wärme- und Stromverbrauch zieht hohe Betriebskosten nach sich.
Als Bestandteil des integralen Planungsprozesses wird ein Sanierungskonzept erarbeitet, das auf das gesamte Gebäude angewendet werden kann.

Mit Hilfe von Simulationen wurden verschiedene Maßnahmen auf ihre Effektivität hin überprüft. Die Ergebnisse dieser Studien flossen in den Planungsprozess ein, wurden exemplarisch umgesetzt und in einer Monitoring-Phase ausgewertet.
Die beispielhafte Umsetzung wurde zwischen Mai und September 1998, teilweise gefördert durch die "Deutsche Bundesstiftung Umwelt", im zehnten Geschoss des Gebäudes vorgenommen. Die folgende einjährige Monitoring-Phase zeigte zwar den Erfolg der Maßnahmen, jedoch auch, dass der erforderliche Witterungsschutz mit einer einfachen Sanierung der Bestandsfassade nicht zu gewährleisten ist. Daraufhin wurde die Konstruktion einer Doppelfassade mit integrierten Photovoltaik-Elementen vorgeschlagen, die in einem Pilotprojekt seit Juni 2002 als Demonstrations-Doppelfassade für den Sommer- und Winterbetrieb optimiert wird.

Das Sanierungsprojekt konzentriert sich hauptsächlich auf folgende Bereiche:

Wechselwirkung aus Grundrissgestaltung und Verbesserung der Arbeitsplatzqualität
Reduzierung des Wärme- und Stromverbrauchs um mehr als 50 %
Reduzierung der sommerlichen Überhitzung und Nachtlüftung
Einsatz von Gebäudeautomationssystemen, für z.B. Kunstlicht oder Fensterlüftung
Die Demonstrationsfassade untersucht einfache und praxisorientierte Lösungen:

Möglichkeit der Sanierung bei laufendem Betrieb
Sommerliche Überhitzung: Parameterstudie Öffnungsgeometrie und Luftwechsel
Schallschutz: Parameterstudie zur Verbesserung des Immissionsschutzes
Ertüchtigung der Bestandsfassade: Abbau der windindizierten Druckspitzen und Schlagregenschutz
Investitions- und Betriebskosten: Vergleich mit konventioneller Fassadensanierung
Die Bruttokosten für die Gesamtmaßnahme einschließlich der Fassadensanierung belaufen sich für die Kostengruppen 300+400 auf 690€/m² BGF. Das Projekt soll zeigen, in welchem Umfang eine komfort- und energiegerechte Sanierung bei minimalem Kostenaufwand möglich ist. Das Einhalten des Kostenrahmens ist entscheidend bei der Übertragung der Ergebnisse auf ähnliche Bürogebäude.

Dipl.-Ing. Matthias Rozynski

1997 bis 2003

  • Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU),Osnabrück Oberfinanzdirektion (OFD),Hannover