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Informatikzentrum

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Informatikzentrum der TU Braunschweig

Projektbeschreibung

as Informatikzentrum der TU Braunschweig wurde Ende 2001 als Anbau an die Nordseite eines bestehendes Hochhauses fertig gestellt. Das Gebäude ist in Stahlbeton-Skelettbauweise mit einem Staffelgeschoss in leichter Stahlkonstruktion errichtet. Die Fassade besteht aus einer vorgehängten Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Aluminium mit Brüstungs- und Sturz-Paneelen. Die physikalischen Eigenschaften der Verglasungen sind den unterschiedlichen Orientierungen angepasst. Der im Wesentlichen einhüftige Verwaltungsbau umschließt ein innenliegendes, überdachtes Atrium, über das die Büros erschlossen werden. Die Innenfassaden zum voll beheizten Atrium sind ungedämmt und einfachverglast. Alle sechs Geschosse sind durchgängig mit denen des Hochhauses verbunden.

Im Laufe des integralen Planungsprozesses wurde der offene Innenhof kostenneutral in ein verglastes Atrium umgewandelt und funktional als zentraler Baustein in das Energie- und Lüftungskonzept integriert. Im Winter wird das Atrium über eine Luftheizung, mit Bodenauslässen im Kellergeschoss, sowie durch Planradiatoren im 1. Obergeschoss auf 18-20 °C beheizt. Im Sommer und in den Übergangszeiten wird das Atrium weitgehend frei be- und entlüftet. Die Auftriebshöhe von 26 m und der Windsog durch windrichtungsabhängig geöffnete Lee-Abluftklappen sind natürlicher Antrieb. Die Büros werden über Fenster zum Atrium bzw. zur Umgebung natürlich belüftet.
Mit Ausnahme der Kälteanlagen für die Serverräume sind keine weiteren Kühlaggregate vorhanden. Die Kühlung erfolgt über in die Einzelraumregelung integrierte, wandhängende Kaltwassertruhen. Die Abwärme der Kältemaschine wird über eine Wärmerückgewinnung zur winterlichen Beheizung des Atriums genutzt.

Sämtliche Funktionen der Beleuchtung und des außenliegenden Sonnenschutzes werden über einen LON-Bus und die DDC-Regelung mit der Möglichkeit zum dezentralen Nutzereingriff koordiniert. Die LON-basierende Einzelraumregelung optimiert den Heizwärme- und Stromverbrauch der Beleuchtung und stellt durch automatisch öffnende Tür- und Fensteroberlichter die freie Nachtkühlung über das Atrium sicher.

Das Energiekonzept zielt auf einen niedrigen Energieverbrauch entsprechend den Anforderungen des Förderkonzeptes SolarBau MONITOR (www.solarbau.de). Dieses Ziel konnte aktuell erreicht werden und wird kontinuierlich über das Gebäudemonitoring nachgewiesen.

Dieses begann im Februar 2002. Erfasst werden über 200 Datenpunkte, über die Betriebsanpassungen und -optimierungen vorgenommen werden. Untersucht werden unter anderem das sommerliche Temperaturverhalten des Gebäudes sowie die manuelle und automatische Querlüftung. Dazu werden sechs Referenzräume gleicher Ausrichtung und unterschiedlicher Ausstattung miteinander verglichen.

Der integrale Planungsprozess beinhaltet das wissenschaftliche Monitoring des Informatikzentrums in der Nutzungsphase. Ziel ist der Nachweis der kostenneutralen Umsetzbarkeit des angestrebten Niedrigstenergiestandards im Bürobau und die Sicherstellung von Raumqualität und Nutzerkomfort.
Das Monitoring wird im Rahmen des Forschungsprojekts ''EVA-Evaluierung von Energiekonzepten'' fortgesetzt.

Dipl.-Ing. Matthias Rozynski, Dipl.-Ing. Frauke Gerder

1999 bis 2004

  • Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA)